Interview

Eddi: Was ist eigentlich genau „Paintball“?

Yannic: Dabei stehen sich auf einem 45 mal 36 Meter grossen Spielfeld zwei Mannschaften von je 3 Spielern gegenüber. Sobald das Startsignal ertönt, ist es die Aufgabe beider Mannschaften, schnellstmöglich die gegenüberliegende Grundlinie zu erreichen und einen Buzzer zu drücken.  Hört sich ganz einfach an, ist es aber nicht. Denn auf dem Weg zur gegnerischen Grundlinie müssen die Spieler mit ihren Markierern die Gegenspieler mit Farbkugeln treffen und dabei hinter aufblasbaren Hindernissen Deckung suchen, um möglichst selbst nicht getroffen zu werden.

 

Gewinner ist  die Mannschaft, die den Buzzer (ein Knopf, der beim Drücken einen Signalton abgibt) als erstes drückt. Der Spieler, der gebuzzert hat, darf keinen sichtbaren Treffer haben.

 

Eddi: Das Paintball-Spiel ist in der Öffentlichkeit umstritten, weil man auf andere Menschen „schiesst“.

Yannic: Diese Einstellung bei manchen Menschen stammt meist aus Unkenntnis.

Zunächst einmal muss man die beiden Varianten unterscheiden: Es gibt das Paintball, das im Wald (Szenario-Paintball) gespielt wird und das ein wenig wie ein Kriegsspiel wirkt.

Aber das Turnier-Paintball auf einem Spielfeld ist sogar ein besonders fairer Sport, da mindestens 8 Schiedsrichter auf dem Feld sind, und es ein klar definiertes Regelwerk gibt.

 

Eddi: Aber das „Schiessen“ oder Markieren des Gegners könnte das dazu verleiten, in Gewalt abzugleiten?

Yannic: Nein, glaube ich nicht. Es ist ein sehr faires Spiel, das Spass machen soll und bei dem es in erster Linie um Kommunikation mit den Mitspielern, um Taktik und Schnelligkeit geht.

 

Zudem verschiessen die Markierer nur eine Art Gelatine-Kugel mit Lebensmittel-Farbe, schmeckt übrigens ekelig. 

 

Eddi: Schmerzt es, wenn man von einer gegnerischen „Kugel“ getroffen wird?

 

Yannic: Den Schmerz, wenn man getroffen wird,  merkt man während des Spiels nicht wirklich. Aber dass man ein paar blaue Flecken kriegen kann, muss man akzeptieren. Aber wir tragen auch eine Schutzkleidung, um wirkliche Verletzungen zu verhindern. Das ist ein Gesichtsschutz, welcher Pflicht ist und die meisten Turnierspieler tragen zusätzlich Protektoren an Armen und Knien. 

 

Eddi: Du bist mit der deutschen U16-Nationalmannschaft Vize-Weltmeister geworden. Wie geht es nun mit Deiner sportlichen Paintball-Karriere weiter?

Yannic: Ich spiele seit Anfang 2022 bei den Bundesligisten Ballistics Góttingen und freue mich auf eine sportlich erfolgreiche Zukunft mit meinem neuen Team.

 

Eddi: Betreibst Du auch noch weitere Sportarten?

Yannic: Ja, ich skate und fahre gern Motorrad.

 

Eddi: Was sind Deine beruflichen Aktivitäten?

Yannic: Ich mache eine Ausbildung zu sozialpädagogischem Asisstenten. Das ist die Vorstufe zum Beruf des Erziehers.

Ich würde mich danach gern weiterbilden zum Heilerziehungspfleger für beeinträchtigte Kinder.

 

Eddi: Yannic, möchtest Du noch etwas hinzufügen?

Yannic: Vielen Dank für das nette Gespräch und die wunderbare Zeit auf Eurer Finca.

PS: Passt auf, dass Ihr auf keine Lagartos tretet, wenn Ihr durch die Gegend lauft.

 

(Anmerkung: Lagartos sind Eidechsen, die sich auf unserer Finca sehr wohl fühlen)