Urs Welter bildete sich einst in Hamburg in Schauspielkunst und Fotografie, eröffnete nach dreizehn Jahren Hamburg sein Fotostudio in der Schweiz, bei St. Gallen. Bis zum Verkauf des Studios teilte sich die Vorliebe zwischen den Sparten Foto und Bühne mehr oder weniger gerecht auf. Seither dominiert das Kabarett. Zur Zeit steht das fünfte Soloprogramm vor der Vollendung. "Kanal 13". Infos darüber gibt es unter: www.urswelter.ch/kanal13

Urs Welter ist heute in der deutsch-sprachigen Nord-Schweiz, speziell in seinem Heimat-Kanton St. Gallen ein sehr bekannter Kabarettist und Polit-Satiriker.

Aufsehen erregte er u. a. im Jahre 2009, als er mit dem früheren lybischen Machthaber "Gaddafi" als dessen Sekretär durch St. Gallen ging und danach mit „Gaddafi“ im Restaurant von Ruth Holenstein speiste. 

 

Ein Video zum "Gaddafi"-Besuch in St. Gallen findet Ihr unter:

www.youtube.com/watch?v=gBsoEXyyprk


Kommentar zur Finca Teneriffa Romantica nach sieben Wochen im Haus 2

 

Üblicherweise nimmt man an, das Paradies liegt im Himmel oder irgendwo dort oben in der Nähe. Wir haben die erstaunliche Entdeckung gemacht, der Weg ins Paradies führt nicht hinauf, sondern hinunter. Fahren Sie die Strasse zur Finca Teneriffa Romantica hinunter. Es umgibt Sie eine Pflanzen- und Blumenwelt, eine Blütenpracht in einer solchen Fülle, es kommt schon etwas Hemmung auf, diese Natur mit dem Auto zu stören. Spaniens Strassen sind fürs Auto gemacht, kaum für den Fussgänger, hier ist es für einmal mehr als umgekehrt. Dann stehen Sie vor dem Tor und Sie denken, es kann durchaus sein, dass sich das Paradies für einmal vor und nicht hinter dem Tor befindet. Öffnet sich das Tor, haben Sie ein Problem: Sie haben die schönsten Worte schon verbraucht, Sie können das Schönere nicht beschreiben. Palmen, Mango, Avocado, Kakteen, Tausend Blumen, Teiche, Wasserfälle, Wege hinauf und hinab, Sitzplätze, Pool, Jakuzzi, Grill, Wohlfühl - Wohnungen, es gibt da nur ein schöneres Wort: Paradies!

Bleibt noch das Sachliche. Stellen Sie sich vor, Sie kommen in eine Ferienwohnung und es ist alles da, in liebevollster Weise eingerichtet, für Sie vorbereitet, Willkommdrink, Früchte, erster Überlebensproviant, nichts fehlt. Wir haben sieben Wochen lang etwas gesucht was fehlt. O.k. wir sind fündig geworden. Ein Dosenöffner. Wenn Sie so ein Ding brauchen, müssten Sie es von zuhause mitbringen. Allerdings könnte es sein, dass Sie als Dosenöffneranwender gar nicht genug  Stil haben, um in der Finca Teneriffa Romantica Gast zu sein. Luci und Eddi, die Gastgeber,  suchen sich ihre Gäste nämlich handverlesen aus. Hauptkriterium ist die Menschlichkeit *). Wenn wir rückblickend an die Menschen denken, die wir hier als Mitgäste getroffen haben, ist offensichtlich, die beiden haben ein feines Gespür für Menschlichkeit. Es könnte sogar sein, dass sie da mit dem Dosenöffner durch kommen.

 

*) neben ein paar qualitätsfördernden Kleinigkeiten.

 

Ruth, Gastro Frau

Urs, Kabarettist

 

Anmerkung des Vermieters: Inzwischen gibt es auch Dosenöffner .....


 

Sieben Jahre ist es her, seit unserem ersten Aufenthalt auf der Finca. Nun nach dem fünften Mal ist es Zeit, ein Resümee zu ziehen. Ich hatte damals sehr überschwenglich berichtet. Was ist davon übrig geblieben?
Bezüglich der Organisation muss ich keine grossen Worte verlieren. Organisation ist am besten, wenn alles wie am Schnürchen läuft, und man nichts davon spürt. Das ist gegeben. Ich merke da aber doch an, der Empfang ist effektiver geworden. Die Präsente die da auf einen warten, erfreuen nicht mehr nur die Seele, sondern auch den Magen. Früher stand da ein Korb voller Süssigkeiten. Heute steht da immer noch eine Flasche Wein, Kaffee ist da, und im Kühlschrank alles, was es für eine erste Verpflegung braucht. Pragmatisch ausgedrückt, weniger Zucker, das heisst, man denkt auch an unsere Gesundheit. Die Wohnung, bin ich versucht zu sagen, ist noch sauberer als damals. Was natürlich Blödsinn ist. Sauberer geht ja gar nicht. Ich möchte damit aber ausdrücken, vielerorts ist es so, dass es nach und nach immer weniger sauber aussieht, weil die Gebäude halt auch älter werden. Nein, es ist augenscheinlich, die Wohnungen von Luci und Eddi werden ständig optimiert. Diesbezüglich dann der Garten. Da fehlen einem endlich die Worte. Kurz gesagt, wenn in einem wunderschönen Garten alles wächst und liebevoll gepflegt wird, kann dieser immer noch schöner werden. So ist es.
Da kommen Leute aus allen möglichen Ländern. Und die Frage, warum hier alle Leute so friedlich sind, ist nicht mit der Herkunft zu klären. Es kann nur am Zauber liegen. Wenn man hier am Morgen erwacht und aus dem Fenster schaut, ist man von diesen unzähligen Grüns und den vielen Farben der Blumen verzaubert.....
Urs und Ruth aus der Schweiz

Urs auf dem Scherz-Tripp

 

Es waren einmal mehr wunderbare Ferien bei Luci und Eddi, ich habe das schon so oft beschrieben, man könnte schon den Verdacht hegen, dass ich uns mit meinen schönen Worten eine Vergünstigung erschreiben will. Das verbitte ich mir in aller Freundschaft. Nein, ich drücke nur meine pure Freude aus. Es gibt kein Härchen in der Suppe … einzig, und das ist ja auch eigentlich gar nicht die Schuld der Vermieter, das mit den Formularen für Beanstandungen. Da hat sich der Spanische Staat ausgedacht, er tut etwas Gutes für uns Mieter. Da wird einem jetzt der Zettel, genau gesagt, das A4 - Blatt, in die Hand gedrückt und man muss mal. Ja wirklich, da musste ich mal, und ich sage Ihnen, es hat nicht viel gefehlt, dass ich nachgespühlt habe. Bitte, wo fangen Sie an, wenn sie etwas beanstanden müssen? Mit dieser Ausgangslage? Denken Sie mal nach. Ich bin äusserst systematisch vorgegangen:  Wir sind angekommen, vorgefahren, Parkplatz zugewiesen bekommen, Händedruck, Umarmung für die Damen, Begleitung in die Wohnung. Nichts Negatives. Da sind die Willkommens „Kleinigkeiten“, Brot, Schinken, Käse Butter, etc, Kaffee mit Filter, Verpflegung für den ersten Abend, auch Wasser und Wein. Moment, der Wein, vielleicht ein Stein des Anstosses? Ich muss fündig werden, gehe extra in den Super Markt, suche den besagten, mit Tempranillo Traube, welche wir ganz speziell mögen (Vielleicht haben die das sogar gewusst?!). Er steht da bei den oberen Preisklassen. Also(!) vergebliche Mühe ... aber auch wenn er bei den billigsten wäre, kann ich mich denn über ein Geschenk beschweren? Langsam werde ich verrückt. Was schreibe ich jetzt? Mir fällt tatsachlich die Geschichte ein, wo Mieter Mäuse in die Wohnung gelockt und dann versucht haben, beim Mietpreis eine Reduktion abzuringen wegen Mäuseplage. Ums Himmels Willen, ich will doch niemanden schädigen, ich bin doch nur dabei, meine Pflicht zu erfüllen. No chance! 

Auf dem Heimflug haben wir noch einmal in grösster Freude unsere Ferien Revue passieren lassen. Alles top … ausser eben. ich habe mich durchgerungen, Ruth von meinem (geheimen) Kampf mit diesem sch* Formular zu berichten. Sie hat mich angeschaut …  ich mag diesen liebenswürdigen Blick nicht, der ganz hinterhältig impliziert, dass sie sich Sorgen um meinen geistigen Zustand macht. Ja, ich hatte eben gerade in diesen Ferien einen schon sehr hohen Geburtstag. Aber, sage ich zu ihr, mit hochgestrecktem Zeigefinger, wenn ich auch versehentlich, dummerweise, gemeint habe, ich müsse das Papier ausfüllen, so habe ich mit meiner geradezu wissenschaftlich durchgeführten Recherche doch immerhin eindeutig bewiesen, dass wiedereinmal alles absolut perfekt war! Da hat sie mich, Gott sei Dank, wieder ohne jeglichen Tiefgrund, sehr liebevoll angeschaut.

 

 

Liebe Ruth, lieber Urs, jetzt habt Ihr bei Eurem 9. Aufenthalt noch kein “Härchen in der Suppe” gefunden.

Wenn das bis zu Eurem 20. Besuch auch so bleibt, dann bin ich zufrieden!

Liebe Gruesse, Eddi